Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung 2006 |
Wer nicht mit einem Rolls-Royce fahren kann, wird vielleicht bald damit fliegen. Vier der gewaltigen Triebwerke (je 350 kN) heben die 600 Tonnen des neuen Airbus A380 scheinbar mühlelos in die Luft und lassen ihn recht geräuscharm vorbeischweben. |
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Bei der ILA-Flugshow kreiste der Publikumsmagnet täglich 11 Uhr zwei Achten in den Himmel und setzte dann umjubelten zur Landung an. Mit einer Länge von knapp 73 m und einer Spannweite von 79,80 m schöpft der A380 die maximal zulässigen Flugzeugmaße voll aus. Zur Standard-Abfertigung an internationalen Flughäfen steht jedem Flugzeug eine Luftbox von 80x80 Metern zur Verfügung. |
Von Weitem sieht der A380 wie jedes andere wohlproptionierte Flugzeug aus. Kommt der Gigant aber dicht vorbeigerollt, ist er der Einzige, der mit seinen Flügelspitzen das Publikum überstreicht. Sein "kleiner Bruder" A340 wirkt dennoch etwas eleganter. |
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Auch bei kritischer Einstellung zur Militärtechnik lässt sich dessen technologische Schubkraft nicht leugnen. Von amerikanischer Kriegstechnik, die durch aggressive Bomber-Bemalung ihre Opfer verhöhnt, sollte sich jedoch jeder renomierte Aussteller klar distanzieren. |
Ein grinsender Clown, der mit dem Spruch "Das Lachen wird Euch vergehen" einen Bombenteppich legt, gehört einfach nicht auf eine Messe mit öffentlichem Publikum. Schwachpunkt in modernen Jets ist der Mensch. Abrupte Flugmanöver führen immer häufiger zur Blutleere im Gehirn des Piloten. Die Lösung heißt Barracuda! EADS München entwickelt derzeit einen aus Kohlenstofffasern bestehenden unbemannten Jet ("UAV Demonstrator", Schub 14 kN bei nur 3 Tonnen Gewicht) der mit universell bestückbaren Sensoren höchste Beweglichkeit verspricht. Die Flugfähigkeit hat das neue Spielzeug für Militärstrategen bereits im April 2006 bewiesen. |
Auch wenn sich die Auslieferung des Ersten A380 etwas verzögern sollte, im Wettstreit zwischen Airbus und Boing hat der amerikanischen Jumbo-Hersteller gegenwärtig das Nachsehen. Jedoch auch der sehr teure Eurofighter (Stückpreis 75 Mio. Euro) kann gegenüber der flexiblen Schubvektor-Steuerung einer russischen MiG-29/OVT nicht überzeugen. |
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